Diese Betriebe sind familienfreundlich

FaMi-Siegel Träger Lüneburg 2022
Lüneburg. Wer Hans-Georg Hübner fragt, was ihm als Geschäftsführer besonders wichtig ist, bekommt eine klare Antwort: „Wir wollen uns auf unsere Mitarbeiter verlassen können, und unsere Mitarbeiter sollen sich auf uns verlassen können.“ Für den Inhaber eines Lüneburger Maschinenbauunternehmens heißt das vor allem: Sie sollen Familie und Beruf vereinbaren können. Dass sein Anspruch auch Realität ist, hat Hübner jetzt schwarz auf weiß: Die Werner Hübner GmbH trägt ab sofort das FaMi-Siegel für familienfreundliche Betriebe.

Das FaMi-Siegel, kurz für Familien-Siegel, zeichnet seit 2010 Arbeitgeber in Nordostniedersachsen aus, die sich in besonderer Weise für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen. Für Hans-Georg Hübner ist das eine Selbstverständlichkeit. „Wir alle brauchen und wollen Kinder. Da heißt es, aufeinander zuzugehen.“ Das Durchschnittsalter seiner Beschäftigten liegt bei 36 Jahren, er selbst bezieht bereits die dritte Generation des Familienbetriebs in die Geschäfte ein: Anna Wöhler (29) und Janina Hübner (26).

„Wir sind unseren Mitarbeitern für ihre Arbeit dankbar“, sagt Geschäftsführerin Anna Wöhler. „Mit dem Siegel können wir uns bei der Suche nach Fachkräften von anderen Betrieben abheben.“ So werde zum Beispiel die Arbeitszeit sehr individuell gestaltet. Möglich sei auch, durch die Verlängerung von Schichten aus einer Fünf-Tage-Woche eine Vier-Tage-Woche zu machen.

Die Werner Hübner GmbH zählt zu den ersten 21 Lüneburger Unternehmen, die das Siegel im Aktionszeitraum 2022 bis 2024 erhalten haben. Wer als familienfreundlich ausgezeichnet werden will, muss alle drei Jahre einen ausführlichen Bewerbungsbogen ausfüllen. Brigitte Kaminski von der Gemeinschaftsinitiative beobachtet derzeit viele Veränderungen in positiver Richtung, sagte sie beim ersten Treffen der Initiative mit Vertretern der ausgezeichneten Unternehmen: „Vielerorts ändert sich das Betriebsklima, auch durch die Pandemie. Familienfreundlichkeit ist nicht mehr nice-to-have, sondern absolut notwendig.“

Ebenfalls zum ersten Mal um das Siegel beworben haben sich der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V., Kreisverband Lüneburg, sowie die Magnesia GmbH aus Lüneburg. „Bei uns arbeiten viele Teilzeitkräfte, viele vertreten sich gegenseitig und springen füreinander ein“, sagte Kathrin Zeitner vom Paritätischen. Nadine Knels von der Magnesia GmbH hob ebenfalls hervor, wie wichtig es sei, „gelebte Familienfreundlichkeit und Flexibilität auch nach außen zu transportieren“.

Cécile Meyer-Bartsch von der Mölders Holding GmbH, frisch rezertifiziert, nutzte das Treffen, um sich bei den Beteiligten für ihr Engagement zu bedanken. „Das FaMi-Siegel ist für uns immer wieder eine große Hilfe, uns weiterzuentwickeln. Danke dafür!“

Zu der Gemeinschaftsinitiative Familiensiegel gehören der Überbetriebliche Verbund Frau & Wirtschaft Lüneburg.Uelzen e.V., die Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg, der Deutsche Gewerkschaftsbund Region Nordostniedersachsen e.V., die Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Stadt und Landkreis Lüneburg, der Arbeitgeberverband Nordostniedersachsen e.V., die Leuphana Universität Lüneburg und die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade.

Auf dem Foto: Brigitte Kaminski (vorne 2.v.r.) und andere Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinschaftsinitiative Familien-Siegel sowie von ausgezeichneten Unternehmen trafen sich bei der Werner Hübner GmbH in Lüneburg. Vorne v.l. die zum ersten Mal Ausgezeichneten: Hans-Georg Hübner, Anna Wöhler und Janina Hübner (mit Schild) sowie Kathrin Zeitner (r. neben Janina Hübner, gestreifter Blazer) und Nadine Knels (Jeansjacke).